"Vom Santiklaus bis Silvester – ein Dezember voller Geschichten"
Der Dezember ist ein besonderer Monat. Wenn die Tage kurz werden und die Abende früher dunkel sind, tauchen überall Lichter auf, als wollten sie zeigen: Wärme findet man selbst in der kältesten Jahreszeit. Mit dem 1. Dezember beginnt für viele Menschen die Adventszeit. Das erste Türli des Adventskalenders wird geöffnet, und ein leiser Countdown startet – Richtung Weihnachten.
Am 6. Dezember kommt der Santiklaus. Kinder putzen ihre Stiefel oder stellen kleine Säckli bereit und hoffen auf Nüsse, Mandarinen oder eine Handvoll Gutzi. Der Santiklaus erinnert daran, dass Freundlichkeit und Grosszügigkeit oft schon in kleinen Gesten steckt.
Währenddessen brennen auf dem Adventskranz die Kerzen, eine nach der anderen, und der Duft von frisch gebackenen Gutzis zieht durch viele Stuben. Die Menschen machen es sich gemütlich, trinken vielleicht einen Punsch oder Tee und freuen sich auf das grosse Fest.
Ein weiterer wichtiger Tag ist der 21. Dezember, die Wintersonnenwende. Es ist der kürzeste Tag des Jahres und die längste Nacht. Von nun an kehrt das Licht langsam zurück. Dieser alte Wendepunkt spielte schon früher eine grosse Rolle, und genau deshalb passt Weihnachten so gut in diese Zeit: ein Fest des Lichtes, der Hoffnung und des Neubeginns.
Schliesslich nähern wir uns dem Höhepunkt: dem 24. und 25. Dezember. Das genaue Geburtsdatum von Jesus ist nicht überliefert. Erst im 4. Jahrhundert entschied die Kirche, den 25. Dezember als Weihnachtstag festzulegen – bewusst in der Nähe der Sonnenwende und anderer Lichtfeste wie Sol Invictus oder den römischen Saturnalien. Die Geburt Jesu, verstanden als «Licht der Welt», wurde so symbolisch mit der Rückkehr des natürlichen Lichtes verbunden.
Doch warum feiern viele Menschen schon am 24. Dezember, dem Heiligabend? In früheren Zeiten begann ein neuer Tag bereits nach Sonnenuntergang. Das heisst: Wenn am Abend des 24. Dezember die Sonne untergeht, gilt nach alter Zeitrechnung der 25. bereits als angebrochen. Darum finden an diesem Abend viele Traditionen statt – Bescherung, festliche Mahlzeiten, Kerzenlicht und manchmal auch ein Kirchenbesuch. Es ist der ruhige, emotionale Auftakt zu Weihnachten.
Am 25. Dezember, dem eigentlichen Festtag, wird die Geburt Jesu gefeiert. Er steht für Frieden, Liebe und Hoffnung. Familien kommen zusammen, kochen etwas Feines, erzählen Geschichten, spielen Spiele und geniessen die gemeinsame Zeit. In vielen Teilen der Schweiz ist auch der 26. Dezember ein weiterer Feiertag.
Den Abschluss des Monats bildet Silvester am 31. Dezember. Das alte Jahr verabschiedet sich oft mit Funken, Lichtern oder einem gemütlichen Zusammensitzen. Menschen stossen an und schauen mit neuen Wünschen und Hoffnungen ins kommende Jahr.
So wird der Dezember zu einer Zeit voller Geschichten und Bräuche: religiöse, traditionelle und ganz persönliche. Und mitten in der dunklen Jahreszeit leuchtet Weihnachten wie ein warmes Licht, das die Menschen verbindet.